Fest der Stille?
12.12.2025
2025 war eine Herausforderung. Wir haben so Einiges gestemmt und erreicht. Noch nie konnten wir vier Projekte in nur einem Jahr eröffnen. Das hat viel Spaß gemacht aber auch Kraft gekostet. Ruhe haben wir nur selten gefunden – aber wo gibt es das derzeit überhaupt? Unentwegt drängt das Weltgeschehen in alle Bereiche der Kultur. Selbst die Krippenausstellung in Telgte blieb davon nicht verschont, wie unser Bild zeigt. Alles will sofort kommentiert und verarbeitet werden. Doch dazu bräuchte es eigentlich Zeit und Ruhe. Vielleicht an Weihnachten? Das wünschen wir jedenfalls allen und natürlich: ein frohes Fest!
Mehr Limes wagen!
13.11.2025
2012 eröffnete am Römerkastell Ruffenhofen das Limeseum. Es verdankt seine Entstehung der Aufnahme des Obergermanisch-Raetischen Limes in die UNESCO-Welterbeliste 2005. Die ikonische spiralförmige Architektur, die gelungene Dauerausstellung und die originale Fundstätte im Freigelände bescherten dem Limeseum einen enormen Publikumserfolg. Mittlerweile sind die Kapazitätsgrenzen des Museums erreicht. Jede Weiterentwicklung ist nur mit zusätzlichem Raumangebot möglich. Aber wie geht das? Das prüfen wir jetzt gemeinsam mit einem Architekturbüro.
Ein.Tauchen
10.11.2025
… in die Mikwe Gaukönigshofen, in ihre Geschichte, ihre rituelle Bedeutung und ihre einzigartige Atmosphäre. Anlässlich der Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht am 10. November konnten wir die sanierte Mikwe mit ihrer neuen, informativen Licht- und Soundinstallation eröffnen. Rabbi Shlomo Zelig Avrasin sprach ein Gebet und Landrat Thomas Eberth sowie Bezirksheimatpfleger Riccardo Altieri lobten die aktive Erinnerungskultur in Gaukönigshofen. Dem können wir uns nur anschließen – in der Hoffnung, dass die Ausstellung in der Mikwe den Akteuren vor Ort in ihrem Engagement nützt!
Erinnerung an einen Glücksfall deutscher Geschichte
9.11.2025
Am 9. November verdichtet sich deutsche Geschichte – der letzte große Eintrag waren der Sturz der Berliner Mauer und das Ende der deutschen Teilung 1989. Welcher Termin könnte sich also besser zur Eröffnung des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth eignen? 7 Jahre lang haben wir die Inhalte der Dauerausstellung entwickelt. Nun hielt Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sichtlich beeindruckt die Eröffnungsansprache und rund 1.500 Neugierige strömten schon an diesem Tag in die neue Ausstellung. Wir haben sie ein wenig belauscht – und es klang ziemlich begeistert.
We are going MAD
4.11.2025
Die Diözese Würzburg steht vor einer Neustrukturierung ihrer Liegenschaften in der Würzburger Innenstadt. Das Kilianshaus soll zum neuen Verwaltungsmittelpunkt werden. Doch was geschieht mit dem Museum am Dom (MAD), das dort seit 2003 auf 1.000 m² hochrangige Kunst aus allen Epochen zeigt? Wir haben in den letzten Wochen einen Vorschlag entwickelt und die Bistumsleitung hat jetzt zugestimmt. Das Museum am Dom bleibt erhalten und wird künftig neben Kunst auch Diözesangeschichte präsentieren. MAD goes history and we are going MAD…
Foto: Tanzperformance des Theater Tanzspeicher im MAD
Der standhafte Zinnsoldat
21.10.2025
Standhaft übersteht der Zinnsoldat in Hans Christian Andersens Märchen zahlreiche Abenteuer. Und genauso standhaft kämpft das Deutsche Zinnfigurenmuseum auf der Kulmbacher Plassenburg um ein Relaunch seiner Dauerausstellung – allen politischen Widrigkeiten zum Trotz. Wir wurden jetzt beauftragt, ein schlüssiges Ausstellungskonzept zu erarbeiten und gemeinsam mit Andreas Pietsch von FORM4 Gestaltungsvorschläge zu entwickeln. Heute fand ein KickOff mit der Museumsleiterin und den Förderstellen statt. Das Abenteuer Zinnfigurenmuseum beginnt!
Coming soon: Das Paul Maar Museum
8.10.2025
Ein Geheimnis war es nicht, dass in Hallstadt ein Museum für den Kinderbuchautor und Illustrator Paul Maar entstehen soll. Aber Genaueres wussten die Wenigstens. Deshalb fand im Hallstadter Kulturboden jetzt eine öffentliche Konzeptvorstellung statt – natürlich mit Paul Maar persönlich. Rund 250 neugierige Gäste kamen. Wir präsentierten das Museumskonzept und zeigten einen ersten Video-Trailer. Viele Kolleg*innen, Partner*innen und Förderer der Idee trugen zu diesem gelungenen Abend bei. Die Stadt Hallstadt fühlte sich bestätigt – und treibt die Planungen voran.
„Ich bin ein Mödlareuther!“
2.10.2025
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekannte sich mit diesem abgewandelten Zitat zum wiedervereinigten bayerisch-thüringischen Grenzdorf Mödlareuth und zum neuen Deutsch-Deutschen Museum. Gemeinsam mit den Ministerpräsidenten von Bayern und Thüringen Markus Söder und Mario Voigt hatte er zuerst das neue Gebäude besichtigt und war dann über das Freigelände zum Festzelt spaziert, in dem der offizielle Festakt mit 300 Gästen stattfand. So viel Prominenz hatten wir noch nie bei einer unserer Eröffnungen!
Restaurator im Tauchbecken
28.8.2025
Seit fast 40 Jahren stellt sich Gaukönigshofen der Erinnerung an seine ehemaligen jüdischen Mitbürger*innen. Die Gemeinde richtete 1988 zusammen mit dem Landkreis Würzburg eine Gedenkstätte ein. Auch das Badehaus von 1819 erinnert an das jüdische Leben im Ort. Wir statten die Mikwe demnächst mit einer Ausstellung aus. Zuerst muss jedoch das Gebäude vorbereitet werden. Restaurator Siegfried Scheder hat damit begonnen, den Boden, die Wände und das Tauchbecken zu reinigen und auszubessern. Er verspricht einen wirklich außergewöhnlichen Ausstellungsort.
And the winner is… das GoldbachMUSEUM Ergoldsbach!
10.7.2025
Vor vier Monaten konnten wir das GoldbachMUSEUM in Ergoldsbach eröffnen. Jetzt wurde es auf dem Museumstag in Veitshöchheim mit dem Bayerischen Museumspreis für ehrenamtlich geführte Museen ausgezeichnet. Die Jury lobte das konsequente Konzept, das unter dem Motto „Z‘samm“ den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt rückt, ebenso, wie die knappen und gut lesbaren Texte. Wir möchten ausdrücklich noch den engagierten Museumsverein loben. Es war uns eine Freude. Glückwunsch nach Ergoldsbach und Dank für die Zusammenarbeit!
Foto: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen / Johanna Schmidt
Große Herausforderung in kleinen Schritten
7.7.2025
Der Kulturausschuss der Stadt Marktoberdorf hat unseren Entwicklungsplan für die kommunalen Museen angenommen. Insgesamt fünf Einrichtungen haben wir darin berücksichtigt. Im Zentrum steht das Martinsheim, in dem das Stadtmuseum, das Paul-Röder-Museum, das Riesengebirgsmuseum und die städtische Musikschule untergebracht sind. Eine Gebäudesanierung ist unumgänglich und damit auch ein neues Konzept, das die Museen untereinander verschränkt und Synergien mit der Musikschule freisetzt. Erste vorbereitende Schritte können jetzt erfolgen.
Erinnerungskultur und Dorferneuerung
30.6. bis 2.7.2025
Der ländliche Raum liegt uns am Herzen. Wir arbeiten gerne und aus Überzeugung für kleinere Orte und ländliche Gemeinden. Deshalb haben wir uns jetzt auch mit einem eigenen Vortrag an der dreitägigen Tagung KULTUR FÜR ALLE(S) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München beteiligt. Unser Thema: Kultur- und Erinnerungsarbeit im Dorferneuerungsprozess – ein Plädoyer für die Aktivierung des vorkulturellen Raums. Damit ist es uns gelungen, der akademisch analytischen Sicht auf die Kultur in ländlichen Räumen in der Praxis verwurzelte Reflexionen gegenüberzustellen.
Heilig-Blut Walldürn – the movie
16.6.2025
Jedes Jahr erreichen große Fußwallfahrten Walldürn im Odenwald. Tagelang sind hunderte Gläubige etwa aus Köln und Fulda unterwegs. Sie legen bis zu 250 Kilometer zurück. Jetzt haben wir zwei große Wallfahrten auf den letzten Etappen ihres Weges mit der Kamera begleitet. Die Aufnahmen sollen Besucher*innen im Walldürner Museum das Gefühl vermitteln, sich ganz persönlich einreihen zu können in den langen Zug der Gläubigen. In den Verpflegungspausen durften wir Interviews über die individuellen Hintergründe und Motive für eine Wallfahrt führen – großartiges Material für weitere Medienstationen.
UDO hat jetzt ein Zuhause!
3.4.2025
Am Ortseingang von Pforzen im Allgäu steht direkt an der viel befahrenen B16 der neue UDO-Pavillon. Der auffällige Bau enthält eine informative Ausstellung zu Danuvius Guggenmosi, genannt: UDO, dem ältesten aufrecht gehenden Menschenaffen der Welt. Zusammen mit tausenden weiteren Fossilien wurden seine Überreste in der nahen Tongrube gefunden. 2021 haben wir geprüft, ob ein Info-Zentrum am Fundort realisierbar ist. Kurzfristig haben wir erst einmal den Info-Pavillon vorgeschlagen. Jetzt ist er fertig! Ein Schmuckstück – Gratulation Pforzen und Glückwunsch UDO!
Oh Kirwa lou niad nou, wir hom ja nu a Musi dou
1.4.2025
Noch gibt uns die Oberpfalz nicht nur sprachlich Rätsel auf. Aber das wird sich ändern. Nachdem 2023 die „Kirwa“ (Kirchweih) im Amberg-Sulzbacher Land als gutes Praxisbeispiel ins bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden ist, möchte der Landkreis nun die Brauchträgerinnen und -träger der rund 120 jährlichen Feste noch stärker fördern und unterstützen. Wir sollen daher in den kommenden Monaten prüfen, ob in der Region ein „Kirwa-Museum“ entstehen könnte. Das immaterielle Erbe soll ein materielles Zentrum finden – eine wunderbare Herausforderung!
Zwischen Ausgrenzung und Annäherung
30.3.2025
Rund 700 Jahre lang lebten jüdische Familien in Aub – vom Mittelalter bis zur nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Seit Sonntag gibt eine neue Dauerausstellung im Spitalmuseum Einblicke in das Zusammenleben von Christen und Juden in der fränkischen Kleinstadt. Unser Konzept erzählt davon, wie flexibel Jüdinnen und Juden immer wieder auf Anfeindung und Ausgrenzung reagieren mussten und unsere Gestaltung zeigt, wie selbstbewusst sie auf die Herausforderungen reagierten. Der Andrang zur Eröffnung war riesig und die Reaktionen auf die Ausstellung mehr als positiv.
Z’SAMM in Ergoldsbach
21.3.2025
Das neue goldbach MUSEUM in Ergoldsbach ist kein gewöhnliches Heimatmuseum geworden. Das bewies schon die Politprominenz, die zur Eröffnung kam – selbst ein Staatsminister gab sich die Ehre. Alle Festredner betonten, dass das neue Museum mit seinem Bürgersaal und der Dauerausstellung ein kulturelles Zentrum geworden sei, in dem die Bürgerinnen und Bürger zusammenfinden könnten. Unser Konzept hat offenbar ins Schwarze getroffen, dreht sich doch die Ausstellung um gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Mittel und Wege, mit denen er gestärkt werden kann: Z’SAMM in Ergoldsbach!
Foto: Joachim Schüler
Im Studio mit Paul Maar
15.3.2025
Drei Tage lang haben wir Filmaufnahmen mit dem weltbekannten Kinderbuchautor Paul Maar gemacht. Damit bereiten wir frühzeitig die Inhalte für die Medienstationen im geplanten Paul-Maar-Museum in Hallstadt vor. Der Schriftsteller und Illustrator gab uns Antworten auf 100 Fragen, stellte sich humorvoll drei Interviewpartnerinnen und las natürlich aus seinem Werk. Das gedrehte Material ist großartig – ein Dank an unser Team: Martin Scharrer (Kamera/Ton), Michaela Reitz (Maske) und Martin Fischer (aeksis visuals Studio).
Was braucht die Kultur in Landsberg?
14.3.2025
Nach knapp 10 Jahren sind wir wieder in Landsberg. Inzwischen ist am Lech das neue Stadtquartier am Papierbach entstanden – moderner Wohnraum und Gewerbeflächen auf einem früheren Industriegelände. Doch noch fehlen dort Räume für kulturelle Zwecke. 2016 haben den Bedarf dafür ermittelt. Jetzt ist es Zeit für eine Aktualisierung der damaligen Forderungen: Gibt es mittlerweile anderorts neue Kulturflächen? Haben sich das Kulturangebot oder die Bedürfnisse der Kulturschaffenden verändert? Wir werden das prüfen, damit bald neuer Raum für Kultur in Landsberg gebaut werden kann.
Bereit zur Eröffnung
24.1.2025
Der Ausstellungsaufbau ist abgeschlossen. Die neue Abteilung zum jüdischen Leben im Spitalmuseum Aub steht. Auf überschaubarer Fläche haben wir rund 700 Jahre jüdischer Geschichte in Aub aufbereitet – von der ersten Ansiedlung im Mittelalter bis zur Deportation und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus. Für Sichtbarkeit im Museum sorgt die auffällige Farbigkeit der Präsentation – Sol Lewitt stand dafür Pate. Und auch in den anderen Museumsabteilungen haben wir derart bunte Tafeln platziert. Überall zeigen sie an, wie eng jüdisches Leben mit der Geschichte der Stadt verwoben war.
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